Craniosacral-Therapie

 

Eine Craniosacral-Therapeutin arbeitet hands-on und im Gespräch mit dem Menschen. Die manuellen Techniken sowie die Haltung der Therapeutin entspringen einer Weiterentwicklung der Osteopathie. (Weiter unten schreibe ich mehr zu der Geschichte der CST)

 

Die Craniosacral-Therapie geht von einer Wechselwirkung von Körper, Gedanken, Emotionen und Bewusstsein aus. Alle diese Ebenen können in die Behandlung mit einbezogen werden. 

 

Auf der körperlichen Ebene unterstützt die Craniosacral-Therapie die Selbstregulation und die Selbstheilung, insbesondere wirkt sie auf die folgenden Systeme ausgleichend und stabilisierend: 

  • den Bewegungsapparat: Gelenke, Muskeln, Faszien 
  • das Nervensystem: ausgeglichene Sympathicus-Parasympathicus Schleifen
  • das Verdauungssystem und die Organe
  • das Hormonsystem
  • das ganze Durchblutungssystem

Auf der emotional-gedanklichen Ebene unterstützt die Craniosacral-Therapie Selbstkompetenz und Resilienz. Das kann vor allem in herausfordernden Lebenssituationen und in Übergangszeiten von Bedeutung sein.

 

Geschichte

Die Craniosacral-Therapie (CST) hat ihren Ursprung in der Osteopathie. Diese wurde entwickelt aus dem Wissen, dass unser Körper in der Lage ist, sich selbst zu regulieren und selbst zu heilen. Die Therapeutin arbeitet hierbei mit manuellen Lösetechniken, um Restriktionen im Körper zu beheben.

 

Aus der Osteopathie entwickelte sich die craniale Osteopathie und damit wurde der Fokus einerseits mehrheitlich auf die Funktionseinheit von Kreuzbein (Sacrum) und Kopf (Cranium) gelegt und andererseits auf sehr feine Phänomene, die vor allem mittels Palpation (über die Hände) wahrgenommen werden. Die Osteopathen (W.G.Sutherland) entdeckten so die "Primäratmung", auch Craniosacral-Rhythmus (CSR) genannt. Es handelt sich hierbei um einen Rhythmus wie die anderen Körperrhythmen (Atmung, Puls), nur ist der CSR so fein, dass die meisten Menschen ihn nicht wahrnehmen können in ihrem Alltagsbewusstsein. Der CSR ist am ganzen Körper wahrnehmbar, so bewegen sich zum Beispiel die Schultern fast unmerklich in Innen- und Aussenrotation. Diese Bewegung kann von der Therapeutin evaluiert werden, das heisst sie wird nach Symmetrie, Frequenz, Amplitude und Stärke beurteilt und auf Grund dessen wird entschieden, welche therapeutische Massnahme sinnvoll ist. 

 

Aus der cranialen Osteopathie entwickelte sich die Craniosacral-Therapie als eigenständige Therapieform massgebend durch John E.Upledger (ca. um 1970).  Dr. Upledger erkannte aufgrund wiederkehrender Spannungen in Muskeln und Bindegeweben, dass Faszien eine wichtige Rolle als Speicher für die verschiedensten Erinnerungen spielen. Für ihn hat die Beziehung zwischen Körper, Geist und Seele eine hohe Bedeutung. Das heisst, die Craniosacral-Therapie geht von einer Wechselwirkung von Körper, Gedanken, Emotionen und Bewusstsein aus. Alle diese Ebenen können in die Behandlung mit einbezogen werden. 

 

Auch heute entwickelt sich die Craniosacral-Therapie als Methode weiter, insbesondere mit biodynamischen Ansätzen. Die Hauptprinzipien der Biodynamik sind:

  • Das innewohnende Gesunde ist im lebendigen Körper immer präsent, auch in schwierigen Situationen
  • Orientierung zu Einheit und Ganzheit unterstützt den Ausdruck des Gesunden
  • Vitale Kräfte schaffen, erhalten und erneuern den Körper stetig und beständig während des ganzen Lebens
  • In der Behandlung wird Kontakt mit der lebenden, vitalen Dynamik des Lebens aufgenommen
  • Die Wahrnehmung der vitalen, regulierenden Kräfte fördert deren Ausdruck und die heilsame Wirkung auf Körper, Seele und Geist